Dienstag, 13. November 2018

DAS JUBJUB Eine Gruppenausstellung 9.11.–15.12.2018 in Salzburg



DAS JUBJUB

Eine Gruppenausstellung von Lehrenden, ehemaligen Studierenden und Studierenden des Fachbereichs Kontextuelle Malerei der Akademie der bildenden Künste Wien

Galerie 5020 in Salzburg, Residenzplatz 10, 5020 Salzburg



Ausstellungsdauer: 9.11.–15.12.2018

Was macht den Kompost aus?

Lautes Nachdenken zwischen Persson Perry Baumgartinger, Gin Müller, Ashley Scheirl und Ruby Sircar

Sounds of Magic Flute Compost

Performance im Erdgeschoss



Teilnehmende Künstler_innen:

Offerus Ablinger / Željka Aleksić/ Annemarie Arzberger/ Florian Aschka / Persson Perry Baumgartinger  / Wilhelm Binder/ Barbara Stöhr bug blanket / Veronika Dirnhofer / Louise Deininger / Julia Fuchs / Manuela Picallo Gil / Julia S. Goodman / Hagendorfer und Lukas Reischauer / Sarah Hauber / Èv Hettmer / Lukas Hochrieder / Jonathan Höhl / Leon Höllhumer / Peter Dessler und Friedensreich Hunderwasser / Larissa Kopp / Yein Lee / Maria Legat / Juno Legat / Ahoo Maher / Andreas Messinger / Erisa Mirkazemi / Rini Mitra / Gin Müller / Hyeji Nam / Danielle Pamp / Heti Prack / Karolina Preuschl / Patrick Püribauer / Shuvo Rafiqul / Andrea Salzmann / Berivan Sayici / Ashley Hans Scheirl / Tomash Schoiswohl / Ruby Sircar / Runa Sircar / Riku Sircar / Sounds of Magic Flute Compost / Kanako Tada / Zoe Dewitt / Justin Jun Wooyoung / Julia Zastava



Eröffnung: Freitag, 09.11.2018, 18:00

Freitag, 09.11.2018, 18:00

Freitag, 09.11.2018, 19:00

sowie Performances von Željka Aleksić, Hagendorfer und Lukas Reischauer





Regenwurmpisse

Woher kommt der gesellschaftliche Kompost? Im Garten sind es nicht die verdauten Humusüberreste der Regenwürmer, sondern vielmehr der konzentrierte Regenwurmurin, der unheimlich wertvoll ist: Schlaue Nutzer_innen fangen diesen auf und lassen ihn gesondert aus dem Kompost ablaufen. Was hat es auf sich, dass queere Headliner wie Donna Haraway sich aufmachen und in die Gefilde der Vermischung von "pflanzlich" und "humanoid" begeben? Warum wird der Cyborg in die Flora getragen (1)?

Das Ausstellungsprojekt "Das JUBJUB" setzt sich in einer kritischen Verspieltheit mit zeitgenössisch-queeren Manierismen auseinander. Gin Müller, Tomash Schoiswohl, Ruby Sircar, Ashley Scheirl, Lehrende und Studierende des Fachbereichs Kontextuelle Malerei der Akademie der bildenden Künste Wien laden zu einer grotesken Verzerrung des Ausstellungsraums ein. Wir setzen uns hier mit fantastischen Lebenskonzepten und Alltagsimaginationen im queeren Raum auseinander. Barock lustwandeln wir von Trickstergestalten, wie der Königin der Nacht, Angelo Soliman, Zarathustra, Papageno, Puck und Maria von Trapp, hin zu technoid-floralen Möglichkeiten der Wahrnehmungserweiterung. So auch unser treuer Reisebegleiter "Das JUBJUB": Ein Monster, welches wir selbst riefen und das zwischen Verlangen und Begierde wächst und seine von uns bestimmte Form annimmt.

Seit vier Jahren setzen wir uns mit zeitgenössischen Neo-Manierismen in Kunst, Ökonomie und sozialen Netzwerken auseinander. Der historische Manierismus erzeugte einen Bruch mit den bis dahin üblichen Ausdrucksformen. Skulpturale Körper waren nicht länger der Perfektion der Renaissance ergeben, sondern formulierten sich in neuen, überraschenden Drehungen und Wendungen. Was in der Renaissance als starre Feier klassischer menschlicher Körperideale galt und auf Politik und Gesellschaftsnormen übertragen wurde, löste sich im Manierismus wieder auf. Unerwartete und freiere Formen ethischer Muster und bildnerischer Normen wurden gesucht: Queere Politik, liberale Mode und Kunst wurde gefeiert.

In unserem transdisziplinären Projekt wollen wir diesen Bruch reflektieren, wir wollen den Manierismus mit Hilfe eines zeitgenössischen Spiegels entschlüsseln, eine Auflösung von bestehenden hierarchischen Systemen soll ablesbar werden. Die Reihung von intersektionalen Wichtigkeiten und Privilegien, die sich auch in der akademischen Kunst abbilden, sollen aufgelöst werden. (Trans-)Manierismus ist Ermächtigung: Eine Loslösung vom Gegebenen und die Schaffung eigener Körperlichkeit.

Die eingeladenen künstlerischen Positionen arbeiten an Themen rund um die Kompostierbarkeit von bekannten Werten (künstlerisch und bildnerisch) und kulturellen Sprachen. Zoe De Witt stößt mit ihren Performances und fotografischen Installationen (CIS TRANS, 2017) an die Grenze möglicher kultureller Aneignung und verhandelt implizit Erwartungshaltungen - was ist Exotik und was ist Geschlecht? Wie dokumentiere ich Zeitzeugnisse und hinterfrage gleichzeitig deren Notwendigkeit? Justin Jun Wooyoungs Arbeiten (Cinderellas Castle, 2018) zu utopischen und märchenhaften Architekturen schließen an diesen Themenkreis an: Erwartungen werden gebrochen und zuckerbunt umhüllt. Annemarie Arzbergers Skulpturen (The unexplained visitors, 2018) aus Müll- und Foundfootage der Alltagskultur, äußern sich zu Diskursen wie Commoning in Respekt und Nachhaltigkeit. Im abstrakt-installativen Malraum finden wir die Overheadprojektionen eines Roy Culbertson III (Liquid, 2018), der die Brücke ins Performative schlägt. Ihnen gemeinsam ist die Frage nach einem neuen Raum, der von Privilegien frei ist. Die malerische Position von Rini Mitra (The Scream, 2018) sucht in der Darstellung übergeordneter bildnerischer Politiken ein kosmisches Ganzes, wohingegen Andreas Messinger Natur und Gesellschaftsvergleiche in Form von Material und Darstellung vornimmt (An der blauen Donau, 2018) und so einen utopisch freien Raum der gelebten Gleichwertigkeit formuliert. Performativ und sonisch werden diese kontextuellen Mal- und Zeichenräume in eine Soundlandschaft von Karolina Preuschl (Soundscape, 2018) eingebunden, die die nächste Generation, die nächste Schicht auf dem Komposthaufen, dazu anleiten wird, ihren Beitrag zu leisten: Juno Legat, Runa und Riku Sircar (Kinder der Künstler_innen Maria Legat/Patrick Püribauer und Ruby Sircar/Wolfgang Meisinger).

Eine Frage springt augenscheinlich ins Gesicht: Wie entsteht Gemeinschaft? Was macht eine queere Gemeinschaft aus? Andrea Salzmann (Sculpture, 2018) und Offerus Ablinger (truvada bitch, 2017) ermächtigen sich einer Antwort dieser Frage sowohl performativ als auch malerisch: Farben, die wie gezuckerte Krebsgeschwüre an uns herantreten. Und so bleibt es, wenn die Malerei von Shuvo Rafiqul (The Pelvis, 2018) sich eines Treppenwitzes zum Thema gesellschaftlicher Relevanz bedient, malerisch: "Some of the surgery doctors are going together by public transport. The road is broken so the bus is jumping while running and one of the doctors starts screaming, oh! My pelvis is breaking...my pelvis is breaking." Und weiter bemerkt Shuvo Rafiqul: "This work is called pelvis. The pelvis is questioning! The state of being obsessed with outlet's display of Golden Necklaces or centipede?" Die goldene Kette wird von Ashley Hans Scheirl seit den 1990er Jahren mit Arbeiten zu Trans* gesellschafts- und kapitalismuskritisch befragt. Gold als Metapher für die Überbleibsel und Scheiße der Alchemisten, auf der Suche nach dem Kalb der Gier. Scheirl hat den Diskurs nachdrücklich geprägt - nicht nur in der Institution, sondern auch durch die Zusammenarbeit mit Kolleg_innen (Gin Müller, Veronika Dirnhofer, Elisabeth Priedl, Roberta Lima, Tomash Schoiswohl, Heti Prack, Ruby Sircar und posthum Friedensreich Hundertwasser) und nun (ehemalige) Studierende dazu eingeladen, selbst zum Kompost, zum Thema beizutragen.

Warum haben wir uns alle hier getroffen? Die Grundlage unseres gemeinsamen Komposts - die Regenwurmpisse, durch die alles wächst und gedeiht, steckt tief in dem Diskurs zu Trans*wurzeln und Sichtbarkeit. Es geht um die Schaffung eines neuen Kanons, außerhalb restriktiver binärer und CIS-geprägter Kunstgeschichtsdiskurse. Wir sind alle selbstständig dazu angehalten, einen neuen Kanon zu schaffen, der nicht nur auf einer Diskurswelle mitschwimmt, sondern längerfristig intersektionale Privilegien der Lesbarkeit durchbricht.



1 Haraway, Donna. "Anthropocene, Capitalocene, Plantationocene, Chthluluocene: Making Kin" Environmental Humanities 6 (2015), S.161.

galerie5020.at

Donnerstag, 12. Januar 2017

RundGäng17: Auction: TRANS ART SUPER SALE 19–22.1.2017


Trans Art Super Sale

Samstag, 21.01.2017, 18.00 h
Akademie der Bildenden Künste Wien, Aktsaal (Souterrain)
Eine Kunstauktion von Studierenden der  Klasse Kontextuelle Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Auktionatorin: Dr. Ruby Sircar. Besichtigung der Arbeiten ab 15.00 Uhr im Aktsaal. Der Erlös aus der Versteigerung wird zur Realisierung einer internationalen Gruppenausstellung verwendet, die von Studierenden der Klasse in Zusammenarbeit mit dem Californian Institute of Arts (CalArts) in Los Angeles organisiert wird. 
Zur Versteigerung gelangen Arbeiten der folgenden Künstlerinnen: Aftab Maher, Alexandru Cosarca, Alfred Morina, Annemarie Arzberger, Danielle Pamp, Florian Aschka, Hagendorfer, Hyeji Nam, Julia Fuchs, Julia Goodman, Julia Zastava, Lora Sophie, Madame Pipistrelle, Marco Gössinger, Michal Rutz, Philipp Mürling, Rini Mitra, Roberta Lima und Zoe Dewitt.
Eine vollständige Liste der Arbeiten kann hier downgeloaded werden: 

Trans Art Super Sale

Saturday January 21st, 6.00 pm Academy of Fine Arts Vienna , Aktsaal (Souterrain)
An art auction by students of the contextual painting class at the Academy of Fine Arts Vienna. Auctioneer: Dr. Ruby Sircar. Viewing of the works from 3.00 pm at the Aktsaal. The proceeds will be used to realize an international group exhibition organized by students of the class in collaboration with the Californian Institute of Arts (CalArts), Los Angeles.
Works of the following artists will come under the hammer: Aftab Maher, Alexandru Cosarca, Alfred Morina, Annemarie Arzberger, Danielle Pamp, Florian Aschka, Hagendorfer, Hyeji Nam, Julia Fuchs, Julia Goodman, Julia Zastava, Lora Sophie, Madame Pipistrelle, Marco Gössinger, Michal Rutz, Philipp Mürling, Rini Mitra, Roberta Lima and Zoe Dewitt.
A full list of works coming up for auction can be downloaded here:  


Besichtigung der Arbeiten ab 15.00 h

Kontextuelle Malerei | Ashley Scheirl
Hauptgebäude, Souterrain, Raum S5 (Aktsaal)

Mittwoch, 29. Juni 2016

Auction: PARADISE SUMMER SPLASH 1.7.2016



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PARADISE SUMMER SPLASH 
BY ARTISTS OF THE CONTEXTUAL PAINTING CLASS 
ACADEMY OF FINE ARTS VIENNA

WO:_fluc Wien (oben) 
WANN:_01.07.2016_Beginn_20:30H_Auktion_21:30H

Einladung zur Kunstauktion
des Fachbereichs Kontextuelle Malerei der Akademie der bildenden Künste Wien
Im Rahmen der diesjährigen Abschlussfeier des Fachbereichs Kontextuelle Malerei möchten wir  herzlich zu unserer Kunstauktion einladen bei der Sie die Gelegenheit haben Arbeiten von StudentInnen, AbsolventInnen und Lehrenden zu erwerben.


Die Auktion findet am Freitag dem 1. Juli 2016 im oberen Teil der Wiener Event-Location Fluc statt.
Ab 20:30 Uhr können die Arbeiten vor Ort besichtigt werden, die Autkion selbst beginnt um 21:30 Uhr.

Die Adresse

Prater Straße 5 in 1020 Wien (eine Gehminute von der Ubahnstation Praterstern entfernt)


Die Künstler_innen


Julia Zastava
Hans Scheirl Eva Hettmer Aftab Maher Ahoo Maher Madame Pipistrelle Jean Pierre Cueto Zoe DeWitt Annemarie Arzberger Louise Deininger Philipp Muerling Andreas Messinger Rini Mitra Jonathan Hoehl

and many more...


Kommen Sie vorbei und genießen Sie
einen Abend mit Performance | Kunst Auktion | Life Musik | DJs

Durch den Abend begleiten Sie die Künstler_innen der Klasse Kontextuelle Malerei von Prof. Hans Scheirl.

Wir hoffen diesen Abend gemeinsam mit Ihnen verbringen zu können.

Alles Liebe, die Klasse Kontextuelle Malerei und das Team Paradise Summer Splash
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kontexmalparty (ät) gmail.com
 

Mittwoch, 20. Januar 2016

RundGäng16: 21.1.–24.1.

Kontextuelle Malerei


Come by and visit us!


Donnerstag, 21. Jänner 2016, 16.00 – 24.00 h
Freitag, 22. Jänner 2016, 10.00 – 22.00 h
Samstag, 23. Jänner 2016, 12.00 – 22.00 h
Sonntag, 24. Jänner 2016, 12.00 – 18.00 h 



Performances:
Do, 21.01.16 16:00 Raum 221

Karolina Miami und Parastu Beverly 

„Hotel, Motel, Holiday Inn“

Fr, 23.01.16 19:00 Aula
Hotel Butterfly


Do, 21.01.–24.01.16 17:00 Raum 218

Èv Hettmer a.k.a. Eva Hettmer Èv Eva
„We will treat you good“

Sa, 23.01.2016, 16.00
Hauptgebäude, Souterrain, Aktsaal
Parastu, Alexandru Cosarca 
 „It's too late to apologize“


Diplome: 1. Stock
xhibit, Soso Phist
116, Crazy Bitch in a cave



 

Akademie der Bildenden Künste
2. Stock
Raum 215 – 221

Schillerplatz 3-6, 1010 Wien



mit Arbeiten von:
Offerus Ablinger, Annemarie Arzberger, Florian Aschka, Wilhelm Binder, Amoako Boafo, Tabea Briggs, Shabnam Chamani, Alexandru Cosarca, Jean Cueto, Roy Fredrick Culbertson III, Luise Deininger, Zoe DeWitt, Andy Dvorak, Mirabella Dziruni, Veronika Eberhart, Julia Fuchs, Julia Goodman, Marco Gössinger, Moritz Gottschalk, Hagendorfer, Eva Hettmer, Jonathan Hoehl, Leon Höllhumer, Ali Jt, Larissa Kopp, Alaa Kurdi, Yein Lee, Maria Legat, Aftab Maher, Ahoo Maher, Erisa Mirkazemi, Parastu, Simon Pöchhacker, Andreas Messinger, Alfred Morina, Rini Mitra Swarnaly, Linus Pamp, Neenah Peterson, Soso Phist, Manuela Picallo, Lukas Ponyboy, Madame Pipistrelle, Heti Hnah Prack, Karolina Preuschl, Pete Prison, Patrick Püribauer, Matteo Patti, Michal Rutz, Beri Sayici, Siriluck Sinarak, Emilia Sundquist, Julia Überreiter, Sophie Utikal, Justin 

Wooyoung Jun, Julia Zastava, Duffy Sylejmani uvm.

https://www.facebook.com/events/1720753858143887/ 



Mittwoch, 18. November 2015

Photos: AUFGERISSENEN AUGES (Aufbau)

20.11.2015–10.01.2016 | xhibit 
Tue–Sun 10–18 free entry


curated by Moritz Gottschalk, Christian Hetlinger, Roberta Lima, Matteo Patti und Ruby Sircar


]a[ Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3, 1010 Vienna












Photos: Madame Pipistrelle